Zwergpudel trifft Künstliche Intelligenz
Emilia & die KI – Was ein Zwergpudel mit GenAI gemeinsam hat
Manchmal zeigt uns das Leben auf vier Pfoten, wie ähnlich Mensch, Tier und Technik ticken können. Emilia, die 2 ½ Jahre alte Zwergpudeldame, ist nicht nur Herzstück der Familie unseres Presales-Kollegen, Jürgen Moors, sondern auch eine kleine Meisterin der Intelligenz. Bei Spaziergängen oder im Alltag entdeckt er immer wieder verblüffende Parallelen zwischen Emilias Lernverhalten und der Funktionsweise von generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI).
In diesem Blogbeitrag macht Jürgen einen spielerischen Vergleich zwischen biologischer und künstlicher Intelligenz.
Emilia zieht ein
Emilia ist unser 2 ½ Jahre altes Kind mit Fell – eine biologische Intelligenz in Erscheinungsform eines Zwergpudels. Im Mai 2023 ist sie Teil unserer Familie geworden. Immer, wenn ich mit Emilia Gassi gehe, fällt mir auf: Sie und eine generative Künstliche Intelligenz (GenAI) haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten.
Lernen auf zwei Arten
Die biologische Intelligenz Emilia lernt unglaublich schnell. Zwergpudel sind schlaue Tiere – kein Wunder, dass sie gerne im Zirkus für Kunststücke eingesetzt werden. GenAI wiederum basiert meist auf einem Large Language Model (LLM), einem riesigen Sprachmodell, das gierig alles aufsaugt, was es als Lerndaten finden kann. Manche Hersteller lassen ihre Modelle sogar unbeaufsichtigt durch das Internet stöbern.
Emilia dagegen lernt auf zwei Wegen: durch überwachtes Training (indem wir ihr aktiv etwas beibringen) und durch unbewachtes Training – schlicht durchs Beobachten. Und darin ist sie Meisterin: Ohne, dass ich es je gezeigt hätte, weiß sie genau, dass nach dem Ausschalten des Fernsehers um 23 Uhr Schlafenszeit ist.
Sofort, später… oder lieber gar nicht
Eine GenAI reagiert prompt. Gebe ich den Auftrag, einen Brief zu schreiben, liegt nach Sekunden das Ergebnis vor.
Bei Emilia ist das ein bisschen anders. Sage ich „Futter!“, rast sie sofort in die Küche. Sage ich „Krallen schneiden!“, verwandelt sich das flinke Sofa-Hüpfen in eine zweiminütige widerwillige Klettertour. Offensichtlich: noch Nachholbedarf beim Training unserer biologischen Intelligenz!
Kleine Überraschungen inklusive
Auch Überraschungen gehören bei beiden dazu. Eine GenAI liefert auf denselben Prompt stets leicht unterschiedliche Antworten – mal sachlich, mal blumiger, mal empathischer.
Und Emilia? Hört sie „Zu mir!“, klappt das manchmal perfekt. Manchmal aber auch nur fast: Hier ein Schnüffler, da ein Abstecher – oder sie bleibt einfach stehen und hofft, dass ich zu ihr komme. Auch hier wieder: Training, Training, Training.
Futter ohne Ende
GenAI saugt unbegrenzt Wissen auf – nur der Speicher setzt Grenzen.
Emilia saugt ebenso – allerdings Futter. Ihr Speicherplatz ist der Magen, und der wird in Rekordzeit gefüllt. Würde ich proportional zu meinem Gewicht so essen wie sie, wären es dreimal täglich 2,5 Kilogramm Essen. Ein imposanter Gedanke!
Klare Kommandos sind alles
Bei GenAI nennt man es „Prompting“ – klare Anweisungen sind das A und O. Je genauer die Arbeitsanweisung, desto besser das Ergebnis.
Bei Emilia ist es genauso: „Mein Futter!“ war für sie eher eine Einladung als ein Verbot – denn während ich kurz mein Handy holte, verschwanden drei Scheiben Leberwurst. Ihre Augen sagten alles: Zufriedenheit pur. Eindeutig: unklare Ansage = klares Leberwurst-Desaster.
Pflege muss sein
Pudel wurden ursprünglich als Wasserhunde gezüchtet, doch Emilia mag Wasser so gar nicht. Pfoten abspülen geht gerade noch – aber nur mit Leckerli. Fellpflege? Ebenfalls nur mit Belohnung. Ohne regelmäßige Pflege wäre sie schnell ein wuscheliger Wollball.
Auch GenAI braucht Pflege: klare Grenzen, was sie lernen und was sie auf keinen Fall beantworten darf. Sonst beginnt sie zu halluzinieren und erfindet Antworten.
Manipulation? Ganz normal
Wir Menschen werden täglich beeinflusst – durch Medien, durch Mitmenschen, durch Umwelteinflüsse. Auch GenAI lässt sich steuern: über Prompts, über zusätzliche Quellen oder über Methoden wie Retrieval Augmented Generation (RAG).
Emilia dagegen bevorzugt eine direktere Methode: Leckerli. Mit ihnen lernt sie blitzschnell – oder hat sie am Ende einfach uns trainiert?
Abschalten? Nicht bei Emilia!
GenAI kann man einfach ausschalten – Stecker ziehen, und sie ist still.
Bei Emilia funktioniert das nicht. Selbst wenn sie tief schläft und kuschelig zusammengerollt liegt, genügt ein kaum hörbares „Futter“, und sie springt aus dem Bett wie eine Rakete.
Der wichtigste Unterschied: Herz
So viele Gemeinsamkeiten es auch gibt – einen Unterschied kann keine KI jemals überbrücken: Emilias Herz. Ihre Treue, ihre Lebensfreude, ihre überschwängliche Begrüßung, wenn ich von einer Reise zurückkehre. Wedelnd, springend, voller Liebe.
Und genau das macht den größten Unterschied: KI mag schlau sein – aber Herz, Wärme und bedingungslose Freude? Die gehören Emilia.